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Auswirkungen der Pandemie bei unseren Projektpartnern

Die aktuelle Situation und die Auswirkungen der Pandemie sind gerade in den Ländern des globalen Südens enorm, weshalb wir uns vor allem mit unseren Partnern und den Menschen an den verschiedenen Einsatzorten solidarisch und im Gebet verbunden fühlen. An dieser Stelle möchten wir deshalb einige unserer Partner zu Wort kommen lassen.

Weitere Informationen zur finanziellen Unterstützung im Rahmen der weltweiten Corona-Nothilfe der Jesuitenmission gibt es hier.

Gabriela Rentería Hernández, Leiterin von CANAT in Peru

Hier in Piura befinden wir uns in einer sehr schwierigen Situation und sie wird immer schlimmer. Das Gesundheitssystem hier in der Stadt ist bereits komplett zusammengebrochen und  es sind immer mehr Menschen mit COVID-19 infiziert, ohne einen Ort zu haben, an dem es Sauerstoff für sie gibt. Wir sind betroffen von der Situation und achten sehr auf unsere Gesundheit. Aber auch im Team von CANAT haben wir Freunde und Verwandte, die krank geworden und gestorben sind. Das tut sehr weh und macht uns Angst.
Trotz allem arbeitet das CANAT-Team weiterhin mit Hochdruck, wir arbeiten von zu Hause aus und unternehmen viele Anstrengungen, um die Einrichtung CANAT aufrechtzuerhalten. Wir versuchen vor allem, die Familien zu unterstützen, die jetzt mehr denn je die Unterstützung von CANAT benötigen. Deshalb haben wir bereits an 225 Familien Lebensmittel- und Hygiene-Kits verteilt. Desweiteren unterstützen wir die Familien im Bereich der Bildung. Die Kinder können nicht zur Schule gehen und bekommen Fernunterricht – eine Herausforderung, da kaum jemand einen Computer zu Hause hat. Außerdem sind viele Mütter Analphabetinnen und wir unterstützen sie und ihre Kinder telefonisch. Auch bei Fällen von häuslicher Gewalt, die aufgrund der ganzen Situation ansteigen, versuchen wir zu helfen. Wir tun, was wir können.

Father Siju Varghese SJ, Leiter des Social Centres Ahmednagar in Indien

In den letzten Wochen befand sich Indien in einem kompletten Stillstand. Für die Menschen in unserer Region war und ist es eine extrem schwierige Zeit, da sie nach einer der schlimmsten Dürreperioden der letzten Jahrzehnte in der Region gerade erst wieder versuchten, zur Normalität zurückzukehren. Am schlimmsten betroffen sind die Tagelöhner, Migranten, Wanderarbeiter, Landlose, marginalisierte Landwirte, Frauen und Kinder. Desweiteren kamen viele Leute aus den Großstädten Mumbai und Pune aufgrund von Arbeitslosigkeit zurück in die Dörfer, weshalb die Zahl der Infizierten auch in den ländlichen Gebieten anstieg.
Das Team des Social Centres versucht, in dieser Stunde der Krise Hilfe zu leisten und die Menschen zu erreichen, die wirklich Hilfe und Unterstützung benötigen. Die kleinen „Shops“, in denen Getreide-Rationen von der Regierung verteilt wurden, halfen manchen Menschen, Getreide für einen geringen Preis zu bekommen und sich versorgen zu können. Aber ein Großteil der Bevölkerung in abgelegenen ländlichen Gebieten um Ahmednagar verfügt nicht über alle erforderlichen Dokumente wie die sogenannte Adharcard, Lebensmittelkarten usw., sodass sie keinen Zugang dazu hatte. Hier setzt das Social Centre mit seiner Unterstützung an, sucht diese Menschen auf und hilft ihnen durch das Verteilen von Lebensmitteln. Bisher waren wir bei mehr als 3000 Familien.
Wir sehen eine große Herausforderung nach der Abschwächung dieser Pandemie. Es werden viele Anstrengungen erforderlich sein, um zur Normalität zurückzukehren.

Br. Noel Oliver SJ, Mitarbeiter der Karuna Battambang Organization in Kambodscha

Seit mehr als 3 Wochen ist die Zahl der von COVID-19 infizierten Patienten bei 122 geblieben. Das Leben in und um die Städte normalisiert sich wieder, obwohl größere Einrichtungen (Schulen, Restaurants etc.) sowie Kirchen und Tempel immer noch geschlossen sind. Eine Zeitung veröffentlichte einen Artikel, der uns große Sorgen macht. In diesem wurde geschrieben, dass Kambodscha trotz relativ wenigen Coronavirus-Fällen zu den größten Covid-19-Verlierern der Region aufgrund wirtschaftlicher und finanzieller „Ansteckungseffekte“ gehören könnte.
Unser Team der „Karuna Battambang Organization“ hat sich mit Dorfvorstehern und Gemeindemitgliedern getroffen, um aktuelle Informationen darüber zu sammeln, wie sich die Situation auf sie ausgewirkt hat. Das „SORIYA Montessori Learning Center“ ist seit einigen Wochen geschlossen. Gemeinsam mit einem Freiwilligen, der während der gesamten Zeit im Zentrum war, sind unsere Mitarbeiter damit beschäftigt, mehr über das Montessori-Material zu erfahren, die kaputten Lehrmaterialien zu reparieren und die Dinge zu überprüfen, die repariert werden müssen.
Desweiteren unterstützt unser Team die Bauern und ihre Familien, die ihre Felder für die Regenzeit vorbereiten. Ein Ziel ist, dass junge Menschen, die durch die COVID-19-Pandemie arbeitslos wurden, wieder in der Landwirtschaft tätig werden können.

 

Cornelia BURTSCHER, Direktorin CONCORDIA Academia in Rumänien

Für unsere KollegInnen in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau ist der Alltag mit Corona immer noch eine große Herausforderung, die sie mit viel Ausdauer, Geduld und Kreativität meistern. In Rumänien sind durch die Beendigung des Ausnahmezustandes gerade die letzten 14 Tage andauernden Arbeitsschichten in den Residenzzentren mit unseren Kindern und Jugendlichen Zuende gegangen. In der Republik Moldau kämpfen wir immer noch mit der Versorgung unserer Familien und alten Menschen mit dem Notwendigsten - vor allem in den ländlichen Gebieten stellt sich das oft als große Herausforderung dar. In all unseren Einsatzländern kehren wir Schritt für Schritt wieder zur Büroarbeit zurück. Und das Wichtigste zum Schluss: Wir in CONCORDIA freuen uns sehr, dass all unsere Angestellten und Schützlinge in all unseren Einsatzländern gesund sind und hoffentlich auch bleiben!