Letztes Vorbereitungsseminar und Aussendungsfeier

Vom 8. bis 13. Juli fand das letzte Vorbereitungsseminar für unsere neuen Freiwilligen statt. Matthias berichtet darüber und wie die Aussendungsfeier mit Familien und Freunden war.

"Am Montagnachmittag, dem 8. Juli, begann unser 3. und zugleich letztes Vorbereitungsseminar, das im Otto-Felix-Kanitz Haus in Nürnberg stattfand. Da durch das Abitur bei vielen von uns ein großer Umbruch im Leben stattfindet, sollten wir alle beschreiben, wie es uns geht und was in unserem Leben passiert. Anschließend schrieben wir bei der Erwartungshaltung auf Zetteln, was wir vom JV-Team, von der Gruppe und inhaltlich für dieses Seminar erwarten und wünschen. Nach dem Abendessen fingen wir an, gemeinsam die Aussendungsfeier vorzubereiten.

Der 2. Seminartag wurde nach dem Morgenimpuls und dem Frühstück mit einem interessanten Vortrag über Postkolonialismus und seine Folge für unseren Auslandseinsatz eingeleitet, woraufhin wir auch darüber sprachen, welche Wirkung der Freiwilligendienst auf das oft westlich privilegierte Umfeld hat. Beim darauffolgenden Workshop ging es schließlich um die Themen Freundschaften bzw. Beziehungen während des Freiwilligendienstes sowie um das Alleine- oder Zusammenleben am Einsatzort. Im Anschluss an eine Einheit über Glauben und Spiritualität sollten alle Freiwilligen den Missionsbegriff für sich klar definieren, also die persönliche „Mission“ für das Jahr aufschreiben. Kurz vor dem Abendausklang stellten noch einige JVs die Kultur „ihres“ Landes grob vor.

Bei der Trias-Einheit am Mittwoch wurden uns verschiedene Problemfälle ehemaliger Freiwilliger vorgestellt, für die wir uns Lösungen aus unserer Sicht, aus Sicht der Referentinnen und aus Sicht der Projektpartner überlegen sollten. Außerdem gab es später einen Vortrag über sexualisierte Gewalt, wie sie zu kategorisieren ist und wie mit dem Vertrauen Betroffener umgegangen werden sollte. Nach einem kurzen Erfahrungsbericht übers Queer-sein im Ausland, haben wir noch einmal ausführlich über das Notfallmanagement gesprochen und die Länderpräsentationen der Freiwilligen wurden fortgeführt.

Über den Donnerstag und Freitag hinweg gab es ein intensives und beeindruckendes Coaching über Kulturbewusste Kommunikation, bei dem wir durch raffinierte Übungen und Anekdoten lernten, welche Probleme bei Konfrontation mit Menschen anderer Kulturen auftreten können und welche Lösungsansätze uns helfen könnten. Darüber hinaus ging es um Rassismus, Sexismus und viele andere mögliche Formen der strukturellen oder individuellen Ausgrenzung und Diskriminierung und wie damit umzugehen ist.

Am Samstag war es schließlich so weit. Die monatelange Vorbereitung über mehrere Seminare und unzählige Themen und Einheiten hinweg fand nun mit der Aussendungsfeier ein Ende. Nach einem Brief an unser zukünftiges Selbst besuchten uns Familie, Freunde und Verwandte zu einem gemeinsamen leckeren Mittagessen und einem wunderschönen Gottesdienst. Diese Feier rückte den bevorstehenden Abschied/Aufbruch für uns alle ein Stück näher und sorgte sogar für ein paar Tränen der Trauer und Vorfreude. Bleibt gesund und munter! Auf Wiedersehen!"